Hinter den Kulissen des
Traditionsreich, edel und einladend: Das Strandhotel ist seit jeher als weißes Schloss am Meer bekannt. Während hinter der Fassade im "stillen Kämmerlein" reichlich gewerkelt und optimiert wird, verrät Hoteldirektor Dieter Haas mit einem Blick für kleine Details seine Pläne für ein modernes Strandhotel.
Wenn man sich für einige Zeit an seinem Arbeitsplatz nachts einquartiert, dann muss man seinen Job wirklich lieben. Zugegebenermaßen gibt es wohl durchaus schlimmere Orte, als im Strandhotel zu nächtigen. Um seine „Work-Life-Balance“ sorgt sich Hoteldirektor Dieter Haas wahrhaftig nicht. „Wenn ich ein Projekt angehe, dann bin ich sofort voll mit dabei. Eine Übergangsphase brauche ich nicht“, erzählt Dieter Haas, der seit April 2019 die Direktion des traditionsreichen Strandhotels übernommen hat.
In der Hotelbranche ist er bekannt für seine umfangreiche Expertise bei der Entwicklung von Hotels. Er gesteht offen „klein kann ich nicht“. Die Anfrage, das Strandhotel zu führen und neue Perspektiven zu eröffnen kam für ihn absolut spontan. „Ich war gerade auf dem Weg in den Urlaub, als ich bei einem Telefonat gefragt wurde, ob ich mir vorstellen konnte, nach Glücksburg zu kommen. Da ich immer offen für neue Erfahrungen bin und meine Arbeit in einem Hotel in Gomern nahezu abgeschlossen war, habe ich mir Glücksburg gerne angeschaut“, bilanziert er.
Die lange Fahrt nach Glücksburg hat sich gelohnt. Er verspürte eine sofortige Begeisterung für Glücksburg. Eine jähes Ende seiner vielen Pläne brachte die Coronakrise mit sich. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und seine Liste an Veränderungen, die er sich auf die Agenda geschrieben hat, ist lang. Auffällig anders: Erwartet man in erster Linie eine Aufzählung an baulichen Veränderungen, zeigt Haas darüber hinaus einen besonders scharfen Sinn für feine Details. „Die vielen kleine Dinge ergeben schließlich ein großes Ganzes“, erwidert er und deutet an, dass die ersten Arbeiten bereits im September beginnen sollen. Dabei hat das äußerliche Erscheinungsbild für ihn eine hohe Priorität.
Nicht nur die Gäste, sondern auch die Spaziergänger dürfen sich dann ab Herbst über eine neue Fassade freuen und einen goldenen Schriftzug mit der Aufschrift „Strandhotel“.
Auch das Stöckeln auf der Terrassenfläche hat bald nicht nur für Bräute eine Ende: Die Parkanlage und der Hotelgarten werden komplett neu angelegt.
Dies umfasst einen Granitsplit in dunkel-anthrazit Farben und eine neue Terrassenfläche, die dazu farblich abgestimmt ist. Zudem gesellen sich neue Stufen dazu, eine definierte und verbesserte Wegeführung, die mit einer Schließung der Seiteneingänge einhergeht. Nicht nur das bauliche Geschehen nimmt an Dynamik auf, sondern auch das Hotelleben nimmt langsam, aber sicher wieder Fahrt auf und bringt so einige ungewöhnliche Phänomene mit sich. Die spontanen Buchungen für Hochzeiten und Bankettveranstaltungen steigen rapide in die Höhe. Zwar ist das Strandhotel für seine stilvollen Hochzeiten bekannt, spontane Buchungen stehen normalerweise nicht auf der Tagesordnung eines Hotels. Viele Hochzeiten wurden zudem auf 2022 verschoben, so dass im nächsten Jahr die Terminbücher schon gut gefüllt sind. Ein paar freie Termine gibt es jedoch noch.
Mit Haas kamen auf vielen Ebenen einige Veränderungen. Am bewährten Hochzeitskonzept hat sich zwar nicht viel verändert, jedoch hat das Strandhotel das Exklusivrecht für die Orangerie zurückgegeben und sich von einigen Altlasten befreit- der Sprung in ein modernes Zeitalter ist spätestens mit dem Umbau und der Erweiterung des Strandbistros Sandwig angebrochen und erkennbar.
Auch das Restaurant „Felix“ hat bereits einen neuen Look bekommen. Neu ist immer besser? Nicht ganz. Während der Gast nun auf weichen und exklusiven Sitzmöbeln Platz nehmen darf, wurden die alten Tische aufgearbeitet statt ersetzt. „Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Anliegen, welches wir sehr ernst nehmen“, meint Haas und erklärt, dass er auch im Bereich „Take-Away-Behälter“ auf der Suche nach einer umweltschonenden Lösung ist.
Eine Reihe an Vorhaben, die durch Corona gebremst
worden sind, stehen hingegen nun in den Startlöchern. Neben der Fassadenrenovierung wird auch der Betreiber der Ladesäulen vor dem Hotel verändert — eine reine Tesla-Ladesäule erwies sich als nicht ideal. Mit einer neuen Ladesäule von GP Joule gibt es nun die Möglichkeit mit EC Karte zu zahlen und sorgt somit für ein Aufatmen aller
E-Mobilfahrer, die mit ihrem Auto Probleme an einer Tesla Ladesäule haben.
Es sind die kleinen Dinge im Leben, die feinen Details, die einen Ort zu dem machen, an dem man gerne verweilt. Das Strandhotel wird auch in
Zukunft mit kleinen, aber feinen Veränderungen ein Hingucker am Strand sein, schließlich hat Haas für das Hotel einen Fünfjahresplan aufgestellt und würde einige Vorhaben gerne früher realisieren, wenn es ginge. „Sie können sich vorstellen, wie lange es im Moment dauert, gute Handwerker zu bekommen. Das gilt auch für das Strandhotel“, erzählt er im Interview und zeigt sich dabei geduldig und äußerst ruhig. Aus der Ruhe lässt er sich ohnehin nicht bringen. Das hat bereits die Coronazeit gezeigt.
Diese Kapitel sind für Haas abgeschlossen und er besinnt sich auf die Projekte, die kommen.
Auch, wenn dies bedeutet, dass sein Lichtlein bis spät in die Nacht noch brennt. Mittlerweile jedoch in den eigenen vier Wänden in Glücksburg.